Wandertag mal anders Dezember 2018

Historische Exkursion

Der Vorstand hatte zum ersten Dezember seine Mitglieder zum beliebten ‘Weihnachtlichen Koffeedrenken met allem Dröm und Dran‘ eingeladen (Kaffeetrinken mit allem Drum und Dran). So machte sich eine große Gruppe mit dem Bus auf den Weg nach Düssel um im Café-Restaurant Kutscherstuben, diesen einmaligen Genuss bergischer Tradition, stilgerecht auf Porzellan mit Zwiebelmuster, zu genießen. Die Bergische Kaffeetafel ist schon seit Generationen überliefert und ist eine mehr als üppige Mahlzeit bei der auf Kalorien oder Joules keine Rücksicht genommen wird. Zum Essen selbst – man bestreicht den Korinthenstuten mit Butter und Honig und türmt darauf den „stiefen Ries“ mit Zucker und Zimt. Jetzt folgen die Waffeln. Danach isst man das Schwarzbrot mit Butter und Quark. Heute wird dazu auch Schinken, Käse und Kirschen angeboten. Nach dieser kräftigen Unterlage durften wir in gemütlicher Runde noch einen Aufgesetzten genießen. Nach diesem ausgiebigem Schlemmen und ein Dankeschön an die Wirtsleute ging es mit dem Bus wieder Richtung Heimat.

Die Dröppelmina

Auch heute noch ist die Dröppelmina in der Bergischen Kaffeetafel ein unverzichtbarer Bestandteil. Die bauschige, birnenförmige Kaffeekanne aus Zinn steht auf drei Füßen und ist mit einem Kränchen versehen. Sie verdankt ihren aus zwei Bestandteilen bestehenden Namen den beiden Eigenschaften:

  • Die ‘Mina‘, Kose- und Rufname des Namens Wilhelmine, steht für einen dienstbaren Geist;
  • das ‘Dröppeln‘ kommt daher, dass der kleine Ausguss schnell vom Kaffeesatz verstopfte;

Auch wenn die Dröppelmina traditionell als das Symbol für das Bergische Land schlechthin gilt, so stammt sie ursprünglich nicht aus dieser Region. Die Zinnkanne kommt vielmehr aus Holland, soll aber schon sehr früh von Seefahrern aus dem fernen Osten nach Europa in Porzellanform mitgebracht worden sein. Um 1700 begannen Familien – aus dem Bergischen Land mit regelmäßigem Kaffeetrinken. Bis dahin war Kaffee hierzulande wie auch Tee nur als Arznei bekannt. Die Dröppelmina wurde in großer Zahl hergestellt und hielt so Einzug in viele – zunächst wohlhabende – Familien. Im Laufe der Jahre wurde Sie immer mehr zum Statussymbol: So gab es Zinnkannen im Stile des Barocks. Für eher ärmere Leute gab es allerdings auch einfache „Blechminas“ bei denen teurer Bohnenkaffee mit billigem Malzkaffee gemischt wurde.

Schmitz